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Sonnenschutz für dein Baby - Pflege im Sommer

Ein Sonnenbrand tut nicht nur weh, sondern birgt auch langfristige Gefahren: Der Zusammenhang zwischen häufigen Sonnenschäden der Haut und späterem Hautkrebs wurde mittlerweile in so vielen Studien gefunden, dass er als gesichert gilt.1 Deswegen ist ein guter Sonnenschutz so wichtig.

Wie Sonnenstrahlen auf die Haut wirken

Ein idealer Sonnenschutz ist vor allem für Babys und Kleinkinder, deren Haut sich noch in der Entwicklung befindet und deshalb nur wenig Pigmente enthält, wichtig. Entsprechend empfehlen alle Experten einen umfassenden Sonnenschutz für Kinder, zum Beispiel die Bundesärztekammer. Das Sonnenlicht, das auf der Erdoberfläche ankommt, setzt sich aus Infrarotlicht, sichtbarem Licht und Ultraviolett-Licht zusammen. Das Ultraviolett-Licht (UV-Licht) hat dabei die größten Auswirkungen auf die Haut. Es kann in zwei Strahlungsarten unterteilt werden:

  1. UV-A Strahlen dringen tiefer in die Haut ein, sind dafür aber weniger energiereich.

  2. UV-B Strahlen kommen nur in die erste Hautschicht (die Oberhaut), sind dafür aber deutlich energiereicher. Sie sind für einen Großteil der Hautschäden durch Sonnenstrahlung verantwortlich.

Zu viel UV-Strahlung kann zahlreiche negative Auswirkungen auf die Haut und die allgemeine Gesundheit haben:

  • Sonnenbrand

  • Schwächung des Bindegewebes (führt zu vorzeitiger Hautalterung)

  • Erhöhte Wahrscheinlichkeit für Hauttumore

  • Sonnenallergie

  • Verschlimmerung von manchen Krankheiten (zum Beispiel Akne und manche Hautallergien)

  • Augenschäden (Schäden an Bindehaut, Netzhaut und Linse)

Bei aller Vorsicht sollte man aber nicht vergessen, dass Sonnenstrahlung auch positive Auswirkungen hat: 

  • Mit Hilfe der UV-Strahlung wird im Körper das Vitamin D3 erzeugt. Das Vitamin wird für Knochen, Immunsystem und zahlreiche andere wichtige Strukturen und Prozesse im Körper benötigt.

  • Sonnenstrahlung reguliert den Schlaftrhythmus bzw. den Tag-Nacht-Rhythmus.

  • Sonnenlicht regt die Produktion von Glückshormonen (Endorphinen) an.

  • UV-Strahlung wirkt sich positiv auf manche Hautkrankheiten aus (zum Beispiel Neurodermitis).

Zum Glück profitiert die Kinderhaut auch mit Sonnenschutz (auch im Schatten mit Sonnencreme eincremen) von all diesen positiven Sonneneffekten.

Wie du dein Baby vor Hautschäden durch Sonne schützt

Sonnenschutz für dein Baby - Pflege im Sommer - Image - Penaten - de-DE

Für Babys ist Sonnenschutz sogar noch wichtiger als für Erwachsene, denn die zarte Babyhaut befindet sich noch in der Entwicklung. Sie produziert kaum Melanin, den Eigenschutz der Haut gegen die aggressiven Sonnenstrahlen. Außerdem ist die Haut dünner, wodurch die Strahlen tiefer eindringen können.
Zudem sind bei Säuglingen die akuten Sonnenschäden gefährlicher als bei Erwachsenen. Da ihre Hautoberfläche im Vergleich zum Körpervolumen größer ist als bei einem Erwachsenen, belastet ein Sonnenbrand den Körper viel stärker.

Darum muss dein Kind stets vor UV-Strahlung geschützt sein. Das erreichst du mit folgenden Maßnahmen, die von zahlreichen Experten empfohlen werden, zum Beispiel der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention:

  • Aufenthalt im Schatten.  Im ersten Lebensjahr sollten Kinder nie direkt in der Sonne sein. Aber auch danach sollte sich dein Kind im Sommer viel im Schatten aufhalten, insbesondere während der Mittagszeit (11-16 Uhr). Das heißt nicht, dass ihr euch nicht im Freien aufhalten könnt. Sonnensegel, Sonnenschirme und Bäume sorgen für Schutz. Waldspaziergänge sind zum Beispiel eine wunderbare Möglichkeit, um die Natur im Schatten zu genießen. Denk jedoch daran, dass auch im Schatten noch UV-Licht ankommt – deswegen müssen die anderen Sonnenschutzmaßnahmen, vor allem das Eincremen mit Sonnencreme, auch im Schatten befolgt werden.

  • Angemessene Kleidung.  Du solltest deinem Baby einen Sonnenhut mit breiter Krempe anziehen, eine lange Hose, ein langärmeliges T-Shirt, Schuhe oder Babysocken. Damit dein Schatz nicht so sehr schwitzt, nimmst du am besten locker sitzende Kleidung aus dünnen, aber dicht gewebten Stoffen. Denn nicht alle Stoffe blockieren UV-Strahlen gleichermaßen. Deswegen gibt es mittlerweile auch einen UV-Schutzfaktor für Kleidung (UPF). Dieser ist vergleichbar mit dem Lichtschutzfaktor (LSF) von Sonnencremes. Gerade für die Kleinsten ist sogar spezielle UV-Schutzkleidung mit Schutzfaktor 80 sinnvoll, um die äußerst empfindliche Haut zu schützen.

  • Sonnenbrille.  Wenn möglich, sollte dein Kind eine Sonnenbrille tragen, vor allem wenn es aktiver wird und mehr draußen spielt. Nicht alle Kinder machen dabei jedoch mit. Es kann hilfreich sein, wenn du deinen Spatz von klein auf daran gewöhnst, indem du ihm immer dann eine Sonnenbrille anziehst, wenn du deine auch aufsetzt – allerdings erst draußen, drinnen könnte sich dein Kind durch die plötzliche Dunkelheit erschrecken. Kindersonnenbrillen sollten neben einem guten UV-Schutz (achte auf die Auszeichnung „UV 400“) auch bruchsicher, ohne scharfe Kanten und mit Sportbügeln ausgestattet sein. Für Babys eignen sich elastische Bänder noch besser als Sportbügel.

  • Sonnencreme.  Alle Hautpartien, die nicht mit UPF-Kleidung oder UV-dichter Kleidung abgedeckt sind, sollten sorgfältig mit Sonnenschutzmittel (mindestens LSF 30, besser LSF 50) eingecremt werden. Bei Babys unter einem Jahr sollte so viel Haut wie möglich durch angemessene Kleidung (s.o.) abgedeckt werden und der Rest sollte mit Baby-Sonnencreme behandelt werden. Alle zwei Stunden und nach Kontakt mit Wasser und nach dem Abtrocknen sollte nachgecremt werden. Das verlängert den Sonnenschutz zwar nicht, aber trägt zur Aufrechterhaltung des Sonnenschutzes bei. Die Creme sollte auf Wasserbasis, nicht auf Fettbasis sein, sonst kann dein Kind schlechter schwitzen.

Achtung: 

Auch an bewölkten Tagen und im Schatten sollte Sonnenschutz in Maßen benutzt werden, weil ein Teil der UV-Strahlen auch durch die Wolken dringt. Und sogar im Winter wird bei viel Schnee (zum Beispiel in den Bergen – in den Bergen nicht nur bei Schnee!) ein Sonnenschutz notwendig. Denn der Schnee reflektiert und vermehrt so die Strahlungswirkung. Im Winter ist eine Sonnencreme auf Fettbasis genau das Richtige, weil sie die Haut zusätzlich vor Trockenheit und Kälte schützt.

Was tun bei Sonnenbrand? 

Gerade bei sehr aktiven Kindern, die gerne und viel draußen spielen, kommt es manchmal trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zum Sonnenbrand. So kannst du deinem Kleinen Linderung verschaffen:

  • Keine Hitze.  Bis der Sonnenbrand geheilt ist, sollte dein Kind nicht mehr in die Sonne. Das würde die verbrannte Haut weiter schädigen. Auch auf heißes Wasser (zum Beispiel beim Baden) sollte verzichtet werden.

  • Trinken.  Gib deinem Kind viel zu trinken (das gilt übrigens nicht nur bei Sonnenbrand, eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist immer wichtig). So kann der Körper den Flüssigkeitsverlust durch die Sonne ausgleichen.

  • Kühlung.  Mit feuchten Baumwolltüchern kannst du die betroffene Stelle kühlen. Allerdings sollte dein Schatz nicht frieren. Alternativ kannst du Kompressen mit Quark, Buttermilch oder Kamillentee machen. Verwende keine Eiswürfel oder Eis-Akkus zum Kühlen, die Haut könnte dabei Schaden nehmen.

  • Feuchtigkeitspflege.  Tupfe regelmäßig feuchtigkeitsspendende Creme auf. Die Creme sollte aber auf Wasserbasis, nicht auf Fettbasis sein, sonst kann dein Kind schlechter schwitzen und die Haut könnte überhitzen. Das würde die Verbrennung durch die Sonne verschlimmern. Ideal ist eine Panthenol-Creme.

  • Angenehme Kleidung.  Jetzt ist weite und weiche Kleidung angesagt, die nicht kratzt.

Bei schweren Sonnenbränden solltest du den Kinder- und Jugendarzt aufsuchen, in jedem Fall jedoch sofort bei einem oder mehreren dieser Anzeichen: 

  • Blasen auf der Haut innerhalb von 24 Stunden

  • Schwellungen an Händen oder Gesicht

  • Eiter

  • Fieber

  • Übelkeit, Erbrechen oder Bewusstseinsverlust

Unsere Sommertipps

  • Bei großer Hitze brauchen auch Säuglinge, die sich noch von Muttermilch oder Flaschenmilch ernähren, zusätzlich Wasser. Abgekochtes und auf Zimmertemperatur abgekühltes Leitungswasser ist hierfür ideal. Ist das Baby älter als sechs Monate, muss das Wasser nicht mehr abgekocht werden.

  • Sorge möglichst für eine kühle Schlafumgebung. So kann dein Baby schlafen - vor allem durchschlafen - und auch das Risiko für den plötzlichen Kindstod verringert werden. Beispielsweise dürfen Babys bei großer Hitze ruhig auch nur im Body schlafen. 

  • Wenn du einen eigenen Garten mit größeren schattigen Bereichen hast, nutze die Gelegenheit und lass dein Kind ohne Windel herumlaufen. Die frische Luft tut der Haut gut und beugt Wundwerden oder Windelausschlag vor. Sonnenschutz auch hier nicht vergessen!

  • Benutze im Sommer eher Lotionen oder Cremes auf Wasserbasis. Sehr fetthaltige Cremes erschweren das Schwitzen und können zu Überhitzung führen. Cremes auf Wasserbasis kühlen dagegen, da ein Teil des Wassers verdunstet. Fetthaltige Cremes, zum Beispiel Wind&Wetter Cremes sind aber genau das Richtige für den Winter.

Quelle

1 B. Armstrong & A. Kricker (2001). The epidemiology of UV induced skin cancer. JOURNAL OF PHOTOCHEMISTRY AND PHOTOBIOLOGY B: Biology Bd. 63 Nr. 1, S, 8-18.

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