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Pflege nach der Geburt – Hilf deinem Körper

Während der Schwangerschaft haben der Körper und insbesondere die Haut zahlreiche Herausforderungen bewältigt. Nach der Geburt muss sich der Körper von den Strapazen der Geburt erholen. Außerdem müssen die ganzen Veränderungen, die während der Schwangerschaft stattgefunden haben, wieder rückgängig gemacht werden.

Hautveränderungen und Hautzustände nach der Geburt

Die Haut braucht auch nach der Geburt intensive Pflege, denn sie muss weiterhin Höchstleistungen vollbringen: Nach der Geburt ist die Haut vor allem damit beschäftigt, die Hautveränderungen wieder rückgängig zu machen, die während der Schwangerschaft stattgefunden haben.

Dunkle Hautbereiche hellen sich auf.  Die dunkel pigmentierten Stellen auf deiner Haut werden im ersten Jahr nach der Schwangerschaft langsam wieder heller. Das betrifft die dunkle Linie zwischen Bauchnabel und Schambereich, Pigmentflecken im Gesicht sowie dunkler gewordene Muttermale, Sommersprossen, Brustwarzen und Warzenhöfe.

Schwangerschaftsstreifen werden heller.  Wenn du in der Schwangerschaft Dehnungsstreifen an Bauch, Brüsten, Po oder Oberschenkeln bekommen hast, wechseln diese jetzt langsam die Farbe: Waren die Streifen vorher rot, braun oder violett, verblassen sie in den ersten Monaten nach der Geburt zu einem silbrigen Weiß. Nach und nach fallen die Schwangerschaftsstreifen kaum noch auf.

Gedehnte Haut zieht sich wieder zusammen.  Nach der Geburt ist die Haut am Bauch normalerweise erst einmal schlaff und faltig. Schließlich wurde sie neun Monate lang immer mehr gedehnt und nun ist plötzlich viel weniger Inhalt da. Es dauert einige Monate, bis die Haut wieder etwa so straff ist wie vor der Schwangerschaft. Bei den Brüsten setzt dieser Prozess erst nach dem Abstillen ein und dauert auch hier mehrere Monate – allerdings wird gerade bei großen Brüsten oft nicht mehr der gleiche Zustand wie vor der Schwangerschaft erreicht. Die Brüste können dann schlaffer sein als zuvor. 

Außerdem ist die Haut an den Brustwarzen damit beschäftigt, sich auf das Stillen einzustellen:

  • Empfindliche Brustwarzen.  Die Hormone, die den Körper aufs Stillen vorbereiten und der Milcheinschuss machen die Brust sehr sensibel. Die Haut an den Brustwarzen ist in den ersten Tagen nach der Geburt sehr empfindlich und schmerzt möglicherweise sogar.

Bei vielen Frauen reagiert die Haut auf die Hormonumstellung, die meist anstrengende Geburt, die Erschöpfung und den Schlafmangel in der ersten Zeit mit Hautveränderungen:

  • Trockene Haut.  Durch die veränderten Hormonwerte wird die Haut nach der Schwangerschaft oft sehr trocken. Sie spannt, juckt und fühlt sich rau an. Eventuell schuppt sie sich sogar oder ist gerötet. Der Hautzustand normalisiert sich meist innerhalb von einigen Monaten wieder, bis dahin solltest du die Haut mit einer intensiven Feuchtigkeitspflege versorgen.

  • Unreine Haut.  Bei vielen Menschen reagiert die Haut auf Schlafmangel, Anstrengung, Erschöpfung und Stress mit Pickeln oder anderen Hautunreinheiten. Kein Wunder, dass viele frischgebackene Mamas damit zu kämpfen haben. Neben all dem Glück gibt es schließlich auch viele anstrengende Momente in der ersten Zeit.

Wie du die Haut bei ihren Aufgaben unterstützen kannst

Mit einigen einfachen Maßnahmen kannst du der Haut dabei helfen, die Herausforderungen zu meistern. Damit trägst du dazu bei, dass die Haut und dein Körper schneller ihren gewohnten Zustand erreichen. Wichtig ist aber, dass du dich nicht unter Druck setzt. Dein Körper macht gerade viele Veränderungen durch, die ihre Zeit brauchen. Es ist ganz normal, dass es ein wenig dauert, bis du dich wieder genau so fühlst wie vor der Schwangerschaft.

  • Sport und Bewegung.Rückbildungsgymnastik und regelmäßiger Sport helfen Körper und Haut enorm dabei, wieder in Form zu kommen. Hierbei solltest du langsam anfangen und dich allmählich steigern. Nach einer problemlosen Geburt kannst du schon in den Tagen nach der Entbindung mit ganz einfachen Rückbildungsübungen einsteigen – erkunde dich hierfür bei deiner Hebamme. Nach einem Kaiserschnitt dauert es dagegen länger, weil zunächst die Wunde verheilen muss. Wann genau du mit welchem Sport loslegen kannst, hängt von einigen Faktoren ab, zum Beispiel wie viel Sport du vor und während der Schwangerschaft gemacht hast. 

  • Ernährung.  Eine gesunde Ernährung kräftigt Haut und Körper. Sie hilft dir auch dabei, wieder das Gewicht zu erreichen, dass du vor der Schwangerschaft hattest. Viele Infos zu gesunder Ernährung findest du bei den Experten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

  • Feuchtigkeitspflege.  Trockene Haut solltest du mit einer intensiven Feuchtigkeitscreme oder -lotion versorgen. Achte auch darauf, nicht zu lang und zu heiß zu duschen, denn das trocknet die Haut weiter aus. Hast du zusätzlich noch Hautunreinheiten (siehe unten), solltest du eine Feuchtigkeitspflege auf Wasserbasis und nicht auf Fettbasis wählen, um die Poren nicht zu verstopfen.

  • Reinigungsprodukte.  Bei unreiner Haut helfen sanfte Reinigungslotionen oder -tücher. Das befreit die Haut von übermäßigem Fett, das Poren verstopft und so Hautunreinheiten begünstigen kann.

  • Ausruhen.  Gönn dir viel Ruhe und viele Pausen. So kann sich dein Körper optimal erholen und du vermeidest Stress, der dich zusätzlich belasten würde. Mehr erfährst du unter "Die ersten Tage mit Baby"

  • Massagen.  Setze ruhig die Massagen aus der Schwangerschaft  auch noch nach der Geburt fort. Das hilft der Haut bei der Rückbildung und entspannt dich.

  • Stilleinlagen.  Empfindliche Brustwarzen werden durch weiche Stilleinlagen geschont. Zusätzlich kannst du dir von Arzt oder Hebamme eine Salbe für die Brustwarzen geben lassen.